Charaktere, ihre Entwicklung und ihre Beziehungen zueinander - Printable Version +- Spots On! - The european Miraculous Community (https://spots-on.eu) +-- Forum: Deutsches Forum (https://spots-on.eu/forumdisplay.php?fid=19) +--- Forum: Miraculous - Die Serie (https://spots-on.eu/forumdisplay.php?fid=7) +---- Forum: Fantalk (https://spots-on.eu/forumdisplay.php?fid=9) +---- Thread: Charaktere, ihre Entwicklung und ihre Beziehungen zueinander (/showthread.php?tid=58) |
Charaktere, ihre Entwicklung und ihre Beziehungen zueinander - Dakota - 11.11.2019 Nachdem ich jetzt Chat Blanc gesehen habe und über das Verhalten des einen oder anderen Charakters nachgedacht hab, glaube ich, das Thema ist einen eigenen Thread wert, weil einige der Figuren ja doch deutliche Entwicklungen durchmachen und mir auch zahlreiche Parallelen aufgefallen sind. Fangen wir gleich mal mit an. Weil er auch ein Kerl ist, kann ich ihn wohl besser verstehen als einen der weiblichen Charakter. Über seine Vergangenheit ist nicht viel bekannt. Wie lief das Zusammensein bei den Agrestes ab, als seine Mutter noch da war? Warum durfte er auch da nicht zur Schule? War sein Vater schon immer so wie jetzt? Im Augenblick ist er ein materiell gut aufgestellter Junge der Upper Class. Er hat alles was er will, außer Liebe und Freiheit. Ich sehe da Parallelen zu Lila. Auch der geht es materiell gut, doch sie wird von ihren Eltern vernachlässigt. Aber während sie versucht, durch haarsträubende Lügengeschichten Aufmerksamkeit und Beliebtheit zu erlangen, hat sich Adrien zu einem hilfsbereiten, freundliche und folgsamen Jungen entwickelt. Eigentlich ein Wunder, wenn man bedenkt, das seine einzigen Bezugspersonen lange Zeit die unterkühlte Nathalie, ein stummer Leibwächter und sein kontaktscheuer Vater waren, der selbst beim extrem seltene n gemeinsamen Essen mit seinem Sohn am anderen Ende des Tisches sitzt. Das macht ihn ziemlich unglücklich (Sehr schön im Weihnachstspezial zu sehen). Ich glaube, er gäbe alles her, nur um eine richtige Familie zu haben. Als Cat Noir kann er sich austoben, aber ich denke, seine flapsigen Sprüche und seine draufgängerische, oberflächliche Art sind nur Fassade, hinter der er sein eigentlich sehr verletzliches, wahres Wesen verbirgt. Daher nimmt ihn Ladybugs dauernde Abweisung mit Sichrheit auch viel mehr mit, als er zugeben will. Und in welche Richtung wird er sich entwickeln? Wird er eines Tages genauso hart und abweisend wie sein Vater und verschließt sich anderen Menschen oder wird er, wenn das Maß voll ist, rebellieren und ausbrechen? In Chat Blanc haben wir ihn ja als sehr zerrissenen und verzweifelten Menschen erlebt. Auch das traurige, einsame Liedchen, das er am Ende dieser Folge wieder als Cat Noir singt, zeigt seine Einsamkeit. Ich wünsche ihm, das Ladybug das endlich erkennt, letzten Endes haben die Beiden nur sich selbst als Trost... Er in beiden seiner Leben und sie in ihrer neuen Rolle als Superheldin UND Hüterin, mir der ganzen erdrückenden Verantwortung. Wie mag das sein, als 14jährige Kräfte kontrollieren zu müssen, die das ganze Universum zerstören können? Was meint ihr? Taug ich was als Hobbypsychologe oder ist das ganze Bullshit? RE: Charaktere, ihre Entwicklung und ihre Beziehungen zueinander - DrDerrek - 11.11.2019 (11.11.2019, 17:02)Dakota Wrote: Fangen wir gleich mal mit an. Weil er auch ein Kerl ist, kann ich ihn wohl besser verstehen als einen der weiblichen Charakter. Tatsächlich hat Thomas Astruc vor ein paar Wochen auf der Lucca Comic damit rausgerückt, dass es einen Comic gibt, der die komplette Vorgeschichte beleuchtet. Aber irgendwie darf der aus Gründen (noch) nicht in den Handel. Dort ist anscheinend auch erklärt, warum Adrien auch mit "existierender Mutter" nicht in die Schule darf. Vielleicht hatte Adrien ja mal ein Geschwisterchen, welches tragisch abhanden gekommen ist. Oder sie dachten, dass er wie Félix wird, wenn sie ihn in freie Wildbahn entlassen. Aber gut, das sind alles nur Vermutungen. (11.11.2019, 17:02)Dakota Wrote: Im Augenblick ist er ein materiell gut aufgestellter Junge der Upper Class. Er hat alles was er will, außer Liebe und Freiheit. Ich sehe da Parallelen zu Lila. Auch der geht es materiell gut, doch sie wird von ihren Eltern vernachlässigt. Aber während sie versucht, durch haarsträubende Lügengeschichten Aufmerksamkeit und Beliebtheit zu erlangen, hat sich Adrien zu einem hilfsbereiten, freundliche und folgsamen Jungen entwickelt. Eigentlich ein Wunder, wenn man bedenkt, das seine einzigen Bezugspersonen lange Zeit die unterkühlte Nathalie, ein stummer Leibwächter und sein kontaktscheuer Vater waren, der selbst beim extrem seltene n gemeinsamen Essen mit seinem Sohn am anderen Ende des Tisches sitzt. Ich glaube, dass Adrien relativ früh gelernt hat, professionell zu sein. Dadurch, dass ihn sein Vater von Shooting zu Shooting schickt, bei dem er die Marke seines Vaters repräsentiert, und der furchtbar streng mit ihm ist, hat sich das auch positiv auf seinen Character ausgewirkt. Würde er aus der Rolle fallen oder sich auch nur eine Kleinigkeit erlauben, hätte nicht nur sein Vater ein Problem sondern auch Adrien, der davon auch gewissermaßen lebt. Bei Lila ist das alles glaube ich anders, da ihre Eltern das Gegenteil von streng sind. Zumindest ihre Mutter, die Lila wirklich jeden Mist von den Lippen weg glaubt. Sie hat daher den Eindruck, alles machen zu können, was sie will, denn niemand steht über ihr. Sie ist die alleinige Herrscherin, die über ihre Phantasiewelt aus Lügenkonstrukten regiert. (11.11.2019, 17:02)Dakota Wrote: Das macht ihn ziemlich unglücklich (Sehr schön im Weihnachstspezial zu sehen). Ich glaube, er gäbe alles her, nur um eine richtige Familie zu haben. Als Cat Noir kann er sich austoben, aber ich denke, seine flapsigen Sprüche und seine draufgängerische, oberflächliche Art sind nur Fassade, hinter der er sein eigentlich sehr verletzliches, wahres Wesen verbirgt. Daher nimmt ihn Ladybugs dauernde Abweisung mit Sichrheit auch viel mehr mit, als er zugeben will. Das erinnert mich gerade an die erste Folge vom Finale. Cat Noirs letzter, waghalsiger Versuch seine Lady über Eifersucht zu gewinnen. Das schlägt fehl und er redet offen darüber, wie ihn das enttäuscht. Dort und bei Cat Blanc hat er mir schon ziemlich leid getan. Was ich aber immer wieder faszinierend - und gleichweg positiv - finde ist die Tatsache, dass beide auch immer das schätzen, was sie gerade haben: ihre Freundschaft und Partnerschaft als das Crimefighter Duo in Paris. (11.11.2019, 17:02)Dakota Wrote: Und in welche Richtung wird er sich entwickeln? Wird er eines Tages genauso hart und abweisend wie sein Vater und verschließt sich anderen Menschen oder wird er, wenn das Maß voll ist, rebellieren und ausbrechen? In Chat Blanc haben wir ihn ja als sehr zerrissenen und verzweifelten Menschen erlebt. Auch das traurige, einsame Liedchen, das er am Ende dieser Folge wieder als Cat Noir singt, zeigt seine Einsamkeit. Ich denke, dass sich mit den Entwicklungen, gerade im Finale, Cat Noir auch etwas distanzieren wird. Aber so gefühlskalt wie sein Vater? Das glaube ich nicht. Eher platzt er vor Emotionen, als dass er diese in sich hinein frisst. Ich denke, dass das die Gene seiner Mutter sind, die da durchschlagen. Sie wird ja immer als lebensfrohe, freundliche und ruhige Person dargestellt. Paart man das mit der Frustbewältigung eines Gabriel Agrestes hat man ja doch ziemlich genau Adrien. Ich finde da tatsächlich deine Geschichte sehr schön, die war ja zum Showdown in Cat Blanc sehr ähnlich, und genau so wie du Adrien beschrieben hast stelle ich ihn mir auch für die Zukunft vor. Rebellisch seinem Vater gegenüber, aber nicht im unverschämten, sondern gesunden Maß. Er hat auch alles Recht dazu, aus dieser Käfighaltung etwas auszubrechen. (11.11.2019, 17:02)Dakota Wrote: Ich wünsche ihm, das Ladybug das endlich erkennt, letzten Endes haben die Beiden nur sich selbst als Trost... Er in beiden seiner Leben und sie in ihrer neuen Rolle als Superheldin UND Hüterin, mir der ganzen erdrückenden Verantwortung. Wie mag das sein, als 14jährige Kräfte kontrollieren zu müssen, die das ganze Universum zerstören können? Ich meine, dass sie mit ihrer neuen Aufgabe in Zukunft noch viel mehr moralische Unterstützung von Cat Noir brauchen wird. Man sieht es am Ende der ersten Finalfolge ja ganz deutlich am Breakdown, bei dem Marinette Luka in die Arme läuft. Dort lässt sie endlich mal raus, wie sehr sie gestresst ist und eigentlich ihr ganzes unschuldiges Leben als Teenager aufgegeben hat. Und auf Dauer wird sie das alles auch alleine nicht durchhalten. Vielleicht hat da die Endszene von Cat Blanc schon den Weg für ein bisschen mehr Lady Noir geöffnet? So, das war jetzt meine Meinung. Ich finde es jedenfalls sehr spannend dieses Thema zu diskutieren, und einiges was ich hier geschrieben habe wollte ich mir eh schon von der Seele schreiben. Mich würde jetzt natürlich auch eure Meinung zu meiner Meinung interessieren RE: Charaktere, ihre Entwicklung und ihre Beziehungen zueinander - Dakota - 20.11.2019 Ich mach mal nach Adrien mit einem anderen Charakter weiter, der zu ihm eine ganz besondere Beziehung hat: Kagami Tsurugi Ein Tsurugi ist übrigens das gerade, zweischneidige Schwert der Ninjas. Kagami hat ziemlich viel mit Adrien gemeinsam. Beide leiden sie unter strengen Eltern, die ihnen keinerlei persönliche Freiheiten lassen. Bei Kagami ist es die Mutter (ihr Vater wurde nie erwähnt, möglicherweise ist sie, wie auch Adrien, Halbwaise), die ihr jedes Vergnügen vorenthält und sie zur Perfektion erziehen will. Während Gabriel Agreste seinem Sohn aber mit großer Distanziertheit begegnet, ist es bei Madam Tsurugi große Härte, ja, sogar Brutalität. Kagami hat nicht nur keine Freiheiten, sondern dadurch bedingt auch keine Freunde und, da sie immer alleine war, einen Mangel an sozialen Fähigkeiten. Sie ist sehr direkt, sagt immer was sie denkt und stößt damit andere oft vor den Kopf, ohne das zu wollen, einfach weil sie die soziale Interaktion nicht beherrscht. Aufgrund ihrer Erziehung, und sicher auch ihres Charakters, ist sie sehr offen und ehrlich. Lüge und Betrug liegen ihr nicht und sie würde sicher niemals zu Intrigen Zuflucht nehmen, wie Lila das ständig tut - wahrscheinlich hätte sie auch keine Ahnung, wie man andere manipuliert. So gesehen ist Kagami eigentlich ein Opfer: Ein junges Mädchen, dem man die Kindheit gestohlen hat, dass keine Freunde besitzt und die sich unter ihren Altersgenossen nicht normal bewegen kann. Und sie weiß um diese Defizite und versucht sie zu überwinden. Heimlich, in kleinen Schritten, so wie Adrien auch. Obwohl ich zu der überzeugten Adrinette-Fraktion gehöre, muss ich doch zugeben, dass Kagami und Adrien aufgrund ihrer vielen Gemeinsamkeiten quasi Seelenverwandte sind und sich sicher gut in den jeweils anderen hineinversetzen können, auch wenn Kagamis strenger, gradliniger und kompromissloser Charakter im Gegensatz zu dem hilfsbereiten, einfühlsamen, leicht verträumten und häufig unentschlossenen Adrien steht. Wenn es zwischen beiden zu einer Beziehung kommt, glaube ich schon, dass Kagami sich öffnen kann und zu einem lebenslustigeren Wesen findet als sie jetzt besitzt. Wie sie das vor ihrer Mutter verbergen will steht aber auf einem anderen Blatt. Und wenn ich mir von den Produzenten für sie etwas wünschen dürfte: gebt ihr was anderes zum Anziehen! |