Der Laberthread

[Markus]

Mir ging es ja nur um die Bezahlung bei Nachbarschaftshilfe.

Ach so! Gut, da reden wir grade tatsächlich über komplett verschiedene Dinge. Mir ging es jetzt primär um Bezahlen an der Kasse im Supermarkt, mit dem Ziel, dabei weder Bargeld, noch die Tastatur vom Kartenlesegerät zu berühren.^^

Nachbarschaftshilfe ist eine komplett andere Situation. Für Zahlung an Freunde und Bekannte ist PayPal der einfachste, am weitesten verbreitete Weg. Google Pay bietet dahingegen die Funktion, Geld an Freunde zu sende, grundlegend überhaupt gar nicht an. Zumindest nicht in Deutschland (in USA geht es angeblich). Google legt stattdessen ganz klar den Fokus auf Bezahlung an den Karten-Terminals in den Geschäften, möchte also die Plastikkarten ersetzen.

Ich würde für Nachbarschaftshilfe daher als erstes nach PayPal fragen und sollte das (so wie in deinem Beispiel) nicht möglich sein, tatsächlich einfach bei Bargeld bleiben. Im Gegensatz zum Supermarkt, wo man nicht nachvollziehen kann, wer das wann in der Hand hatte, ist das im privaten Umfeld auch nicht ganz so kritisch, weil...

Und wie verhindert man nun, das bei diesem Geldtransfer auch Viren übertragen werden? Das Geld an der Wohnungstür zu desinfizieren ist wohl keine Option?

...wenn es nur darum geht, Corona-Viren zu entfernen, funktioniert "Desinfektion" von Bargeld auch ganz einfach, indem man es schlicht ein paar Tage liegen lässt, ohne es zu berühren. Es ist schließlich bekannt, dass die Viren auf auf Oberflächen nicht allzu lange überleben (auf Papier sind nach 24 Stunden keine Viren mehr nachweisbar, auf Plastik und Edelstahl überleben sie höchstens 3 Tage).

Wenn das Geld ein paar Tage gelegen war und somit sicher ist, dass keine Viren mehr dran sind, kann man vor dem Anfassen neue Handschuhe anziehen und/oder sich die Hände desinfizieren, um zu verhindern dass neue Viren drauf kommen. Erhält man Geld, bei dem unklar ist, ob Viren dran sein könnten, hilft ebenfalls Desinfektion der Hände, nachdem man es angefasst hat, bzw. die Verwendung von Handschuhen.

Nachdem ich die Zeitungsartikel gelesen hab, kann ich nur sagen, ihr lebt in einem Polizeistaat.

Ja, wenn es um Kontrolle durch Polizei geht, hat man in Bayern leider häufiger den Eindruck, dass das gerne etwas übers Ziel hinausgeschossen wird (und das nicht erst seit Corona - ich erinnere nur an die im Zuge der Flüchtlingskriese eingeführten Grenzkontrollen, die bis heute nicht abgeschafft wurden).

und richtig schlecht wird mir, wenn ich von der neuen App lese, die ermittelt, wann ich mich mit wem getroffen habe. Natürlich ganz anonymisiert und nur zum Schutz gegen Corona. Na klar!

Also falls es tatsächlich so umgesetzt wird, wie zuletzt mehrfach berichtet wurde (mit Erfassung gegenseitiger Nähe ausschließlich per Bluetooth, ohne Aufzeichnung von Standortdaten und ausschließlich mit anonymisierten IDs), finde ich die Idee gar nicht so schlecht. Anonymisierung, Verzicht auf die Aufzeichnung nicht benötigter Daten und Datenschutz müssen aber wirklich sehr strickt eingehalten werden. Sollten da tatsächlich Standortdaten und Bewegungsprofile erfasst werden, ist das ein No-Go. Das geht gar nicht.